Auge in Auge mit dem Wisent – Wildlife im Rothaargebirge

Seit einigen Jahren gibt es im Rothaargebirge ein Projekt zur Wiederansiedelung von europäischen Wisenten. Ein recht erfolgreiches Projekt, das mittlerweile zwei Herden hervorbrachte. Eine der beiden Herden lebt in einem 20ha großen Areal im Kreis Siegen-Wittgenstein. Aufgrund der doch recht überschaubaren Größe des Waldgebietes hat man gute Chancen, das scheue Wisent zu entdecken und zu fotografieren.

Wisentherde im Rothaargebirge

Wisentherde im Rothaargebirge

Die Spuren des Orkans Niklas, der vor zwei Jahren große Schäden verursachte, sind überall deutlich zu erkennen und werden auch weitere Jahrzehnte das Bild der Landschaft dominieren. Doch zwischen den unzähligen Tannenstümpfen, die als trauriges Dokument eines Jahrhundertsturmes verrotten, zeigen sich abertausende junge Tannen, die in einigen Jahrzehnten die Plätze ihrer gefallenen Ahnen einnehmen werden.

Leider spielte das Wetter nicht mit. Begleitet von starken Schneeregen- und Hagelschauern, war die Wanderung zur Herde eine Zerreißprobe für Kleidung und Equipment. Durchnässt bis auf die Unterwäsche, ging es bei rund 3°C quer durch den Wald – mal laufend, mal rutschend.

Die wilden Rinder zeigten sich zwar nicht auf anhieb, jedoch war es auch keine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Mit wachen Augen sah man immer wieder die braunen Kolosse im Wald grasen und hörte hier und da ein tiefes Schnaufen. Jedoch musste ich feststellen, dass 200mm Brennweite bei den meisten Begegnungen kaum ausreichten, um die imposanten Tiere angemessen abzulichten. Erschwerend wirkte auch der dichte Regen, der scharfe Aufnahmen oftmals nahezu unmöglich machte und in den Fotos teilweise als Körnung zu erkennen ist.

Dennoch war es ein unglaubliches Gefühl, Wisenten außerhalb von Zoos und Tierparks zu begegnen. Die Tiere strahlen eine solche Ruhe aus, die ansteckend wirkt und den Alltagsstress zumindest kurzzeitig vergessen lässt.

 

Exif: Canon EOS 7D Mark II • 70-200mm 1:4 L USM • f/4 • 200mm • ISO-1000 – 1600

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