Wenn man im Ruhrgebiet der 80er Jahre geboren wird, zählt man tatsächlich noch zu den letzten Menschen, die diese Gegend als stinkendes Drecksloch kennengelernt haben und ihre Uhren nach den Rauchwolken der Kokereien stellen konnten. Jedoch ist eben dies die Heimat, zu der man eine ganz besondere Beziehung pflegt!
Mittlerweile ticken auch im Ruhrgebiet die Uhren anders. Der Dreck und Gestank ist seit mindestens 20 Jahren schon verschwunden. Die Schwerindustrie beschränkt sich nur noch auf wenige letzte Standorte und ehemalige Industrieanlagen wurden renaturiert und zu prestigeträchtigen Landschaftsparks erkoren.
Neben den vielen stillgelegten Anlagen führte es mich bereits mehrmals zum Fotografieren ins Kraftwerk Scholven, dem ehemals größten seiner Art des gesamten europäischen Kontinents. Doch im Zuge der sukzessiven Abschaltung einiger dreckschleudernder Blöcke ist das Kraftwerk nur noch ein Schatten seiner selbst. Jedoch eine imposante Kulisse, die immer wieder lohnenswerte Perspektiven hervorzaubert.
Es ist der Kontrast zwischen alten Anlagen, der Natur und tatsächlichen Industriebetrieben, die das Ruhrgebiet so facettenreich darstellen und als perfekte Fotokulisse erscheinen lassen.
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