Kühltürme zur blauen Stunde
Wenn man an Zollverein denkt, denkt man natürlich an den markanten Förderturm von Schacht XII, dem Doppelbock. Doch hat Zollverein weitaus mehr zu bieten, als Schacht XII und kilometerlanger Kokereikulisse. Dezent im Hintergrund der Kokerei, hinter dem ehemaligen Salzlager, ragen zwei Kühlturmgerippe in den Himmel, die schon aus der Distanz ins Auge fallen, jedoch im sprichwörtlichen Schatten ihrer dominanten Nachbarschaft stehen.
Von der asbestversuchten Außenhaut befreit, wirken sie auf dem ersten Blick wie gewaltige Antennen bekannter Geheimdienste oder Forschungsanstalten. Im Einklang mit der Kargheit der umliegenden Brachflächen, auf denen grauer, von Moos überwucherter, Beton dominiert, könnte man sich in dieser Kulisse gar den Schauplatz einer Atomkatastrophe oder einer Zombieapokalypse vorstellen.
Doch so still dieses Örtchen scheint, so häufig trifft man auf Gleichgesinnte, die sich mit Stativ und Kamera ins Outback des Weltkulturerbes verirren. Ein Grund, diesen interessanten Gebilden ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Die blaue Stunde – der Zeitpunkt kurz vor Sonnenuntergang – machte ihrem Namen alle Ehre. Im Verbindung mit einem Polfilter wurde der Effekt des kräftigen Himmels verstärkt. Im letzten Bild ist ein wenig Photoshop im Spiel, um die Farben noch surrealer wirken zu lassen. Die Vignettierungen sind beabsichtigt.