Persönliches Resümee zur Ausstellung: „Osnabrück in Bildern“

Aktuell bin ich auf einer lokalen Fotoausstellung mit vier meiner Werke vertreten. Dank Corona fiel die Vernissage zur Ausstellungseröffnung aus, doch dadurch, dass sie in einer Kurklinik in öffentlichen Räumlichkeiten hängt, kann man die Bilder dennoch ohne Einschränkungen betrachten.

Von fünf eingereichten Werken bin ich mit vier Annahmen vertreten. Ein guter Schnitt, oder?

Bereits Anfang November besuchte ich die Ausstellung im Bad Rothenfelder Kurmittelhaus, doch hingen dort noch nicht alle Fotografien. Auch von mir fehlte noch ein Werk, was mich ziemlich hibbelig stimmte. Ich hoffte so innig, dass das fehlende Werk eines meiner Spiegelbilder aus dem Osnabrücker Hafen sein würde – Doch wurde ich heute leider ein wenig enttäuscht. Es ist „nur“ ein Foto eines historischen Friedhofs, hier in Osnabrück.

an meinem zweiten Besuch hing auch das letzte Bild 🙂

Aber was solls, es gefällt mir, sonst hätte ich es nicht eingereicht. Jedoch ist es für mich eher ein biederes Landschaftsbild – ein Genre das die Ausstellung defintiv dominiert. Ich hätte mir in der Ausstellung deutlich mehr Diversität durch Industriecharme gewünscht. Gerade Hafen und Piesberg sind hochinteressante Kulissen! Aber vielleicht muss man dazu aus dem Ruhrpott kommen, um solchen Motiven mehr Ästhetisches abzugewinnen, als einer Landschaftsaufnahme.. Wer weiß. Ist ja auch egal, dabei sein ist alles und Landschaften sind auch toll! 🙂

Bei meinen Aufnahmen des Friedhofes und des Bahnhofes fiel mir jedoch direkt eine Sache ins Auge: Der Beschnitt. Beim Fotografieren achte ich auf Linien, die den Blick leiten. Der Bildaufbau vieler meiner Bilder besteht aus Parallelen und Diagonalen. Hier ist es die Kante des Weges, die im Original (siehe unten) direkt in die rechte untere Ecke führt. Für mich der Grund, weshalb ich ein solches Bild eingereicht hatte; eben weil der Bildaufbau im entsprechenden Bildformat meinem Ideal nahe kam. Durch die Rahmung wurde das Bild leider beschnitten, so dass die Linie nun nicht mehr in die Ecke führt. Schade, das hatte ich im Vorfeld absolut nicht bedacht. Mein Fehler! Meine bisherigen Aludibond- und Acryldrucke waren allesamt Rahmenlos, so dass diese Thematik bislang nie bedacht werden musste.

Die Bilder sind alle auf Papier gedruckt und gerahmt. Welches Papier da genau zum Einsatz kam, kann ich nicht sagen, werde aber versuchen, es in Erfahrung bringen. Bislang druckte ich nur auf Aludibond und Acryl – auch großformatiger, als gezeigten Werke. Jedoch fiel mir in der Ausstellung auf, dass meine Bilder nicht komplett farbecht erschienen. Aber das ist Echauffieren auf hohem Niveau. Solang man nicht direkt selbst druckt und Faktoren wie Kalibrierung sowie Farbprofil beachtet und durch Softproofing gegencheckt, wird es immer zu verschiedenen Nuancen zwischen Input und Output kommen.

Etwas auffälliger ist jedoch teils die Bild-/Druckqualität mancher Werke. Zwei fielen mir besonders ins Auge, auf eines werde ich hier explizit eingehen: Motivtechnisch und fotografisch spielt das Werk definitiv in einer hohen Liga, doch angesichts dieser Tatsache irritiert die extrem miese Bildqualität, die an ein hochskaliertes Handybild eines Fotohandys von 2002 erinnert. Warum man aus einer perfekten Fotografie einen Pixelbrei zusammenmischt, erschließt sich mir nicht – ironischerweise fällt dieser Pixelbrei besonders an einem Werk auf, welches zu den fünf besten Aufnahmen gewählt wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass ausgerechnet jenes Werk einem der Organisatoren zuzuschreiben ist.

Das wohl krasseste Beispiel der Ausstellung, an dem die technische Bildqualität Fragen aufwirft.

Ein tolles Motiv allein ist m.E. nicht ausreichend und rechtfertigt keine Teilnahme an einer Ausstellung, wenn die Umsetzung als Druck nur in unterirdischer Bildqualität möglich ist. Gab’s hier keine Qualitätskontrolle, bevor die Bilder in den Druck gingen und aufgehängt wurden? Wenn ein Bild schon in einer öffentlichen Ausstellung hängt, sollte man genug Perfektionismus mitbringen, um eine entsprechend aufgelöste Ausgangsdatei zu verwenden und diese mit entsprechender Skalierung und Auflösung drucken zu lassen, so dass das Ergebnis eben nicht aussieht, wie es aussieht. Oder man sollte drauf achten, dass man keine Thumbnails einreicht.. Was auch immer die Ursache dieses offensichtlichen Fauxpas ist; Solche Bilder, die dann auch noch als „Top5“ deklariert sind, rauben einer Ausstellung leider die Ernsthaftigkeit.

Auch schade: Die Bilder der Ausstellung hängen in den Fluren zwischen bestehenden Bildern und anderen Ausstellungsstücken. Hier wird dem Besucher leider nicht direkt auf dem ersten Blick klar, was zur Ausstellung gehört und was nicht – auch wenn die Bilder der „Osnabrück in Bildern“-Ausstellung alle durch den gleichen Rahmen gekennzeichnet sind.

Nichtsdestotrotz lohnt sich die Ausstellung sehr und zeigt viele sehenswerte Werke von talentierten (Hobby-)fotografen aus dem Osnabrücker Raum. Die Ausstellung findet regulär vom 01.11.2020 bis zum 29.11.2020 im Bad Rothenfelder Kurmittelhaus statt. Durch die aktuelle Situation wurde sie jedoch – soweit ich es mitbekommen habe, auf den Dezember erweitert.

Im Anschluss würde ich meine Fotografien gerne für einen guten Zweck versteigern. Genaueres habe ich jedoch noch nicht geplant.

Hier sind übrigens alle meine Einreichungen:

Und hier noch der Flyer zur Austellung

Nachtrag (18.10.2023):

Facebook zeigte mir diesen Beitrag als Erinnerung, daher dachte ich mir, nenne ich ein kurzes Statement.

Die Bilder gab es übrigens trotz mehrfacher Nachfrage nicht zurück, obwohl genau dies im Vorfeld so kommuniziert wurde und pro Bild 15 Euro bezahlt werden mussten!

Da kann man sich nur wundern.. Aber das Thema Osnabrück ist für mich eh Geschichte!

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