Endlich eingetroffen: Gegenlichtblende ES-68 für EF50mm f/1,8 STM

Eine Gegenlichtblende (Streulichtblende o.Ä.) minimiert nicht nur Lichtreflexe, sie schützt auch die Linse vor mechanischen Einwirkungen. Besonders wenn es sich um ein Objektiv handelt, dessen Innenleben zum Fokussieren nach vorn herausfährt, ist hier besondere Vorsicht geboten. Ein unbedachter Druck auf den Fokustubus und der Motor kann im schlimmsten Falle Schaden nehmen. Eine Gegenlichtblende schafft Abhilfe.

es-68_1Das EF50mm f/1.8 STM ist ein sehr gutes Objektiv, jedoch weist es eben diese bauartbedingte Eigenschaft auf: der Fokustubus fährt beim Fokussieren heraus (siehe Bild). Die passende Gegenlichtblende ES-68 ist somit quasi ein Pflichtkauf zu diesem Objektiv.

Im Vergleich zum Vorgängermodell, bei dem die Gegenlichtblende noch auf den ausfahrbaren Tubus gesetzt wurde und dort wirklich nur Lichtreflexe minimierte, hat sie beim aktuellen EF50mm tatsächlich eine schützende Wirkung. Wie bei vielen anderen Objektiven wird sie hier direkt auf das Bajonett am vorderen, äußeren Rand des Objektivs gesetzt und umschließt jegliche beweglichen Teile komplett.

Die Blende im August 2015 bei einem deutschen Händler zu bekommen, glich einer Tortur. Die Verfügbarkeit sank gegen Null, wodurch einige Händler diese Blende zu einem exorbitanten Preis verkauften, der mitunter bei 50% des Preises für das Objektiv lag. Durch Recherche fand ich einen Fotohändler, der die Gegenlichtblende noch zum normalen Preis von um die 20Eur verkaufte. Jedoch machte sich auch hier die weitläufige nicht-Verfügbarkeit bemerkbar. Kurz nach der Bestellung erhielt ich eine Mail, die besagte, dass das Teil nicht mehr vorrätig, und bereits bestellt sei. Ich hatte die Option, die Bestellung zu stornieren, jedoch wollte ich unbedingt diese Blende haben. Die Wochen strichen dahin, bis schließlich am 4. September der Paketbote klingelte und mir die langerwartete Blende überreichte.

Gegenlichtblende: Pflichtkauf zum EF50mm f/1,8 STM

Nach dem Auspacken fällt bereits auf: Im Vergleich zu den Blenden meiner EF-S Objektive, die lediglich aufs Bajonett gedreht werden und sich durch entsprechenden Druck wieder lösen lassen, wird die ES-68 mit einem Knopf arretiert, der zum Lösen betätigt werden muss. Bei genauerer Betrachtung fällt hier auch auf, dass die Arretiermechanik mit der Blende verschraubt ist und hierbei eine Metallfeder den nötigen Druck erzeugt (bei den EF-S Blenden sind es lediglich Plastikfähnchen). Unter diesem Aspekt wirkt die Blende um einiges hochwertiger und erscheint im Vergleich zur, aus einem Guss bestehenden, EW-63C schon regelrecht komplex.

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Auch in Sachen Haptik wirkt die ES-68 recht hochwertig und passt ideal zur Oberfläche des EF50mm. Zudem ist der äußere Durchmesser relativ groß, wodurch das sonst so minimalistische Objektiv plötzlich wie ein kleiner, aber kompakter Brocken wirkt. Alles in allem ist die Blende sogar noch etwas größer als das zu schützende Objektiv. Die Vorzüge des ultrakompakten Pancakeobjektives gehen durch den oppulenten Aufbau natürlich verloren, jedoch liegen die Vorteile deutlich auf der Hand: Schutz der Fokusmechanik. Ein besonders wichtiger Aspekt, der für mich letztendlich der ausschlaggebende Kaufgrund für diese Blende war.

es-68_3Egal, wie weit man fokussiert, der Fokustubus bleibt immer innerhalb der Blende – selbst mit aufgesetzten Filtern. Die Gefahr, dass man ihn versehentlich eindrückt, während die Kamera an der Schulter hängt, minimiert diese Blende gänzlich.

ES-68: das Fazit

Das Objektiv, dessen Fokustubus zum Fokussieren herausfährt, sollte auf jeden Fall mit einer passenden Gegenlichtblende vor mechanischen Einflüssen geschützt werden. Dies kann diese Blende sehr gut – und nebenbei ist es halt eine Gegenlichtblende, die Lensflares und andere störende Reflexionen natürlich minimiert. Wobei dies bei dem Objektiv für mich bis dato eh kein großes Thema war und nicht zur Kaufentscheidung beitrug.

Während bei hochpreisigen Objektiven der L-Serie und einigen Bundles die Gegenlichtblenden bereits zum Lieferumfang gehören, muss man jedoch bei fast allen anderen Canon-Objektiven meist relativ tief in die Tasche greifen, um sein Objektiv mit einer entsprechenden GeLi zu versehen.

20-30Eur, was dem regulären Verkaufspreis entspricht, ist natürlich schon eine hohe Hausnummer für ein Plastikteil, das eigentlich eine Pflichterweiterung für ein solches Objektiv ist und in Sachen Produktionskosten sicherlich bei 1-3Eur liegt. Alternativen sind Dritthersteller, die Nachbauten für einen Bruchteil des Canon-Preises auf den Markt werfen. Ihren Zweck erfüllen auch diese Teile. Ob man nun jedoch unbedingt „Canon“ auf dem Zubehör stehen haben muss oder nicht, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich habe gern alles „aus einem Guss„, weshalb ich für solche Peripherie Originalzubehör bevorzuge.

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