Anzahl der Auslösungen von Canon DSLR ermitteln
Kameras, oder vielmehr der Verschluss, haben eine beschränkte Lebenszeit. Durch die ständigen Bewegungen im Millisekundenbereich, ist der Verschlussvorhang ein Verschleißteil mit endlicher Lebensspanne. Je nach Modell endet diese Lebensspanne bei 50.000 – 150.000 Auslösungen, bzw. geschossenen Bildern.
Was auf den ersten Blick nach einem Mindesthaltbarkeitsdatum klingt, ist jedoch weitaus weniger dramatisch, als es scheint. Natürlich gibt es die Möglichkeit, 30.000 Bilder im Jahr schießen und die Kamera dementsprechend schnell zu verbrauchen (Stichwort: Zeitrafferaufnahmen oder vielbeschäftigte Profis), doch der Durchschnittuser wird sicherlich selten über 10000 – 15000 Auslösungen pro Jahr kommen. Rechnet man das auf den statistischen Wert der Maximalauslösungen hoch, wären dies im Mittel 5 – 15 Jahre. Aber Hand auf’s Herz: welches Elektrogerät wird heutzutage schon so alt?
Leider bietet Canon von Haus aus keine Möglichkeit, die Anzahl der Auslösungen auszulesen. Doch mit dem Tool Canon EOS Camera Info lässt sich eben dieser Wert, präzise ermitteln. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass das Tool neue Modelle noch nicht erkennt. Alles was jünger ist, als 1100D, 700D, 70D, 5DIII und 1DIV, wird nicht erkannt. Bei älteren Modellen klappt das Auslesen jedoch zuverlässig. Neben der Anzahl der Auslösungen (Shutter Count), informiert das Tool über: Seriennummer, Firmware Version, Ladestand der Akkus, Besitzer und eingetragener Urheberinformationen.
Bei meiner Canon EOS 700D, die mittlerweile rund 1 1/2 Jahre auf den Buckel hat, ergab sich ein Wert von 18698 Auslösungen, was grob überschlagen rund 1000 Fotos pro Monat bedeutet. Ein rein statistischer Wert, den ich sicherlich nicht jeden Monat erreiche. In Stoßzeiten (Urlaub, Ausflüge etc.) wird zwar schonmal die ein oder andere 32GB Karte gefüllt, jedoch gibt es auch Zeiten, in denen weitaus weniger fotografiert wird – zudem ist sie mittlerweile nur noch meine Zweitkamera.
Wer nun anhand dieses Wertes das Ablebedatum der Kamera ermitteln möchte, dem sei gesagt, dass wir es bei den Maximalauslösungen mit statistischen Mittelwerten zu tun haben. Ausnahmen bestätigen die Regel und das Fotografierverhalten verändert sich natürlich auch. Zudem wird kaum ein Photoenthusiast über Jahre hinweg mit nur ein und der selben Kamera fotografieren, sondern seine Ausrüstung um weitere Bodys erweitern – rein statistisch gesehen.
Also den Ball flach halten, wenn der Wert bereits im fünstelligen Bereich liegt. In Fotoforen liest man immer wieder von Fällen, in denen Kameras schon 1mio Bilder schossen und dennoch einwandfrei funktionieren. Zudem besteht immer die Möglichkeit, eine defekte Kamera reparieren zu lassen. Besonders wenn persönliche Erinnerungen an einem Modell haften oder es sich um ein teures Profimodell handelt, sollte man diesen Weg im Schadensfalle ruhig in Betracht ziehen.
Zum Download von Canon EOS Camera Info (externer Link)
Dieses Super Program taugt den Strom nicht – es stürzt schneller ab als ich es laden kann