Urbex: Besuch auf Zeche Westerholt
Huch, ein Lostplace mit Namensnennung? Im vorletzten Absatz gibt’s Aufklärung!
Die Zeche Westerholt zwischen Gelsenkirchen und Herten, ist seit ihrer Stillegung im Jahr 2009 dem Verfall ausgeliefert. Im Gegensatz zu vielen anderen Zechen, wurde hier noch nicht mit dem Rückbau begonnen. Trotz der langen Leerlaufphase, ist das Gelände einem ständigen Wandel unterworfen und weiterhin in Benutzung – wenn auch nicht mehr als Steinkohlebergwerk.
Ein Blockheizkraftwerk, welches durch Grubengas gespeist wird, versorgt die umliegenden Straßenzüge relativ umweltfreundlich mit Energie. Zudem finden sich auf dem Gelände Büros diverser städtischer Projektgesellschaften und dem Bergwerksbetreiber RAG, die an der Zukunft des Areals beteiligt sind. Seit einigen Jahren wird das Gelände zusätzlich von Polizei und Sondereinsatzkräften als Übungsfläche genutzt. Neben dem Training von Hundertschaften, die klassische Straßenkämpfe in der verwinkelten Anlage simulieren, finden zudem Übungen diverser SEKs statt, die sich von den Gebäuden abseilen und extreme Einsätze üben. Mit diesem Hintergrundwissen verwundert es nicht, dass man auf der gesamten Anlage Patronenhülsen der verschossenen Übungsmunition findet.
Das Betreten vermeintlich verwaister Industrieanlagen ist natürlich streng verboten, doch hat sich die Zeche in der Vergangenheit zu einem Mekka für Urbexer entwickelt. Getreu dem Motto: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, tauchen im Netz unmengen an Fotos aus dem Innern der Betriebsgebäude auf. Durch die hohen polizeilichen Aktivitäten, ist das Risiko, erwischt zu werden, jedoch mittlerweile um ein vielfaches gestiegen.
Jedoch hat die RAG erkannt, dass die Zeche nunmal viele Menschen interessiert und natürlich einen Charme ausstrahlt, dem man nicht widerstehen kann. Im Zuge einer offiziellen Führung (die es nun häufiger geben wird), ist es nun möglich, das Gelände legal zu erkunden und nebenbei jede Menge, wissenswerter Fakten zu erfahren: Urban Exploring mit Stützrädern. Für Industrieinteressierte ein absolutes Muss!
Die heutige Tour begann in der Lohnhalle, in der Kauen und Lampenstube untergebracht sind, eh die Außenbereiche, rund um die Schachtanlagen, sowie diverse Werkstätten erkundet wurden.