Rockhard Festival 2015 – the Aftermath
Etwas aus dem Archiv, das sich thematisch eher in die Reihe der – ich nenne sie – dokumentarischen Fotografien eingliedert: Festivalfotografie. Wer jedoch nun Moshpit, Kutten und Bands erwartet, wird enttäuscht. The Aftermath – die Reste eines gelungenen Festivals, das auch nach dem Sommer noch lange in Erinnerung bleiben wird. Zusammengefasst in aller Sachlichkeit ohne jegliche Schnörkel, ohne künstlerischen Aspekt.
Zwar hatte ich die Kamera auch zum Festival mit, doch gab es zwei Probleme. Einerseits etwas völlig pragmatisches: Kameras mit Wechselobjektiven waren im Festivalbereich – wie und je – verboten. Ohne Akkreditierung hatte man also als normalsterblicher Hobbyknipser keine Chance, Bilder der Bands zu schießen und das Festivalgeschehen direkt an der Quelle einzufangen. Hier musste man auf Kamerahandys, Kompaktkameras oder Bridgekameras zurückgreifen. Es hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert, wenn es dieses Mal anders gewesen wäre. Die übliche Handhabe bei solchen Events eben.
Also blieb mir die zweite Option: das Festival und seine Besucherschaft „drumherum“ zu fotografieren. Anders als bei anderen Festivals, unterliegt beim Rockhard Festival lediglich der Konzertbereich den Zugangsrestriktionen. Alle anderen Bereiche sind a) frei zugänglich, woraus b) resultiert, dass man dort frei nach Laune Fotos hätte schießen können. Es wäre so leicht gewesen, ein paar Impressionen einzufangen. Wäre. Manch einer knipst sicher fröhlich drauf los, attakiert die Menschenmassen mit der Kamera und fängt die sehenswertesten Schnappschüsse von betrunkenen Clowns und anderen Festivalmenschen – und denjenigen, die sich für besonders wichtig erachten – ein.
Das Resultat dieses „Wildknipsens“ wären sicherlich etliche Müllbilder und eben so viele ausdrucksstarke Fotografien, die die Stimmung einer solchen Veranstaltung widerspiegelten.
Ich persönlich muss offen gestehen, dass ich keine Menschen fotografieren kann. Weder mir bekannte Menschen im Portrait, noch wildfremde Menschen bei solcher „Streetfotografie“. Insbesondere bei Letzterem ist es mir persönlich unangenehm, fremde Menschen zu fotografieren oder gar mit der Kamera explizit auf sie zu zielen. Die Gründe sind vielfältig und nicht all zu erwähnenswert, um sie im Kontext der Fotografie zu nennen.
Von daher nahm ich Vorlieb damit, das Festival in einer Art und Weise zu fotografieren, in der man es als Festivalgänger nicht zu sehen bekommt und konzentrierte mich auf die etwas anderen Details. Wenige Tage nach der Veranstaltung besuchte ich also die Location und stöberte durch die Überbleibsel dessen, was kurz zuvor noch eine riesige Party war. Neben jeder Menge Müll erinnerten nur noch die letzten Plakate an das vergangene Event.