Selfmade Makroumbau: Pentacon auto 2.8/29mm

Das Pentacon 2.8/29mm ist zweifelsohne ein interessantes Objektiv, das mit seiner Brennweite an Kleinbild einen recht großen Bildwinkel einschließt und ein dezentes, aber dennoch verspieltes Bokeh zaubern kann. Zudem bietet es weitwinkeltypisch eine recht kurze Naheinstellgrenze – die man jedoch mit einem Trick extrem verkürzen kann, wodurch das Objektiv Makrofähigkeiten erlangt.

Aufnahme mit Pentacon 2.8/29 ohne Modifizierung

Mittlerweile ist das Objektiv längst kein Geheimtipp mehr und zählt durchaus zu den Standardlinsen einer Altglassammlung. Auf Flohmärkten und im Internet findet man das Objektiv für einen relativ kleinen Preis. Deshalb: unbedingt zuschlagen!

Zudem lässt sich das Objektiv mit wenigen Handgriffen in ein passables Makroobjektiv umbauen, mit dem man hohe Abbildungsmaßstäbe erreicht. Auch die Schärfe besticht durch hohe Detailabbildung; Selbst der Pollen einer Blüte wird damit deutlich erkennbar.

Durch den Umbau sinkt zudem die Naheinstellgrenze, so dass man wirklich nah ans Objekt heran muss. Ideal also für sehr kleine Motive, die durch den Umbau bildfüllend vergrößert werden.

Beispielbilder

 

Umbau

Auf die Möglichkeit, dem Objektiv Makrofähigkeiten einzuhauchen, bin ich durch Zufall gestoßen, als ich es eigentlich im Innern vom Staub befreien wollte;

  1. Durch die Demontage der Frontlinse lösen sich mehrere Kleinteile im Innern des Objektivs. Darunter eine weitere, recht dicke Linse und ein Metallring, der zwischen Frontlinse und der zweiten, dicken, Linse sitzt.
  2. Die zweite Linse, die sich samt der Frontlinse aus dem Objektiv löst, wird für den Makroumbau nicht benötigt. Ebenfalls fällt der Metallring weg.
  3. Die Frontlinse kann nun wieder wie gehabt aufgesetzt und durch den Feststellring fixiert werden. Ich habe sie jedoch zusätzlich gedreht, was rein subjektiv für interessantere Ergebnisse führt.

Das Tauschen oder komplette Weglassen mancher Linsen führt oftmals zu völlig verfremdeten Bildergebnissen. Bei einigen Altgläsern ist beispielsweise das Tauschen der hinteren – oder auch der vorderen – Linse eine gute Möglichkeit, um psychedelische Verzerrungen im Randbereich zu erzielen, wohingegen das Bildzentrum im Fokus weiterhin scharf bleibt.

(Bilder zur Anleitung gibt’s.. irgendwann!)

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1 Antwort

  1. tws sagt:

    Sensationell, danke für die Anregung. Ich hatte hier ein „foggy“ 29er, mit halbkreisförmigem, nicht entfernbarem Nebel auf der Rückseite der Frontlinse. Eigentlich ein Fall für den Mülleimer. Jetzt habe ich ein schickes Macroobjektiv, bei dem der Nebel nicht nur nicht stört, sondern im Gegenteil den Freistelleffekt sogar noch ein wenig verstärkt. Bin begeistert.

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