Kraftwerk Scholven: Zu Besuch in der Dampfkathedrale
Die Industrie im Gelsenkirchener Norden hat mich schon als Kind fasziniert. Mittendrin: Das Kraftwerk Scholven mit den petrochemischen Anlagen – Ein imposantes Ensemble. Mit seinen sieben Blöcken und knapp 2,2GW Leistung zählte das Kraftwerk damals noch zu den stärksten und größten Kraftwerken des Kontinents.
Mittlerweile sind 20 Jahre vergangen und Gelsenkirchen hat längst nicht mehr das größte und stärkste Kraftwerk. Die beiden ölbefeuerten Blöcke sind bereits seit knapp zehn Jahren abgerissen und die Blöcke D, E und F seit drei Jahren erkaltet. Die verbleibenden Blöcke liefern nur noch einen Bruchteil der einst so mächtigen 2,2GW. Konkret beläuft sich die Leistung mittlerweile nur noch auf knapp 0,7GW.
Durch den Rückbau der beiden ölbefeuerten Blöcke G und H, mit ihren dazugehörigen Kühltürmen, hat auch die Kulisse mittlerweile an Masse eingebüßt. Doch bilden auch die verbleibdenden 5 Kühltürme noch eine stattliche Kulisse – auch wenn nur noch zwei als Wolkenmacher arbeiten.
Durch die Facebookgruppe „Industriefotos Ruhrgebiet“ eröffnete sich mir die Möglichkeit, dem Mythos Scholven endlich einmal auf Augenhöhe zu begegnen und den Koloss aus direkter Nähe zu besichtigen – und natürlich zu fotografieren!
Besonders das Fotografieren ist bei Industriebetrieben keine Selbstverständlichkeit. Auch wenn einige Betriebe mittlerweile Besuchertouren anbieten, herrscht oftmals gar absolutes Fotoverbot. Anders jedoch im Kraftwerk Scholven: Die Besichtigung war sogar ausdrücklich als Fototour geplant. Dementsprechend bepackt ging es durchs Werk.
Dummerweise ist mir während der Tour mein Blitz verreckt und wollte auf keiner meiner beiden Kameras funktionieren. So musste ich auch indoor mit Langzeitbelichtung vorliebnehmen..
Quintessenz:
Die 220kV-Trafos surren beständig auf dem ungefähren Lautstärkepegel eines Hubschraubers und für’s nächste Mal brauche ich ein Ultra-Weitwinkel mit maximal 14mm Brennweite oder ein Fisheye.
3 Antworten
[…] ich im Februar die Gelegenheit hatte, als Teil einer Gruppe offiziell in einem aktiven Steinkohlekraftwerk fotografieren zu dürfen und Einblicke erhielt, die vielen anderen in diesem Umfang nicht gewährt werden, wurde für mich […]
[…] Gegensatz zum letzten Besuch im Februar, versuchte ich mich dieses Mal auf die Fisheyeperspektive zu beschränken. Dies gelang […]
[…] Februar 2017 […]